Tales Of Kid Crimson - Ausgabe 8

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Gelbe Blitze pulsierten tief in den dicken Sturmwolken. Regen verwandelte den roten Staub in rutschigen Matsch. Versteckt in den dunklen Tiefen einer großen Schlucht warteten wir. Wir hatten nichts außer ein paar Käfer zu essen. Die Kälte kroch uns bis in die Knochen. Sie war in meiner Nähe, dass war alles was ich brauchte. All das Licht und die Wärme auf dieser Welt waren hier in meinen Armen.




Mein Kopf schlug gegen ein Fenster. Wieder in der richtigen Welt verwandelten sich die Regentropfen aus dem Traum in die Lichter vorbeiziehender Gebäude. Ich brauchte einen Moment um zu verstehen was los war: Hannigan, der Plan, die Bombe, die Agentin der Staatsanwaltschaft.

Ich prüfte die Fesseln an meinen Händen und Füßen, in der Hoffnung, dass sie locker genug waren um irgendwie herauszuschlüpfen. Kein Glück, ich war fest gefesselt. Die Agentin war vor mir am Steuer und beobachtete mich durch den Rückspiegel. “Für eine Sekunde war ich wirklich besorgt, dich verloren zu haben,” sagte sie. Aufgrund der trockenen Art der Bemerkung war mir klar, dass sie es ernst meinte. Das war die erste Möglichkeit, sie seit dem Covalex Hafen richtig anzusehen. Ihre makellose Kleidung und ihr ruhiges Verhalten zeigten deutlich, dass sie professionel und vorbereitet war.

„Davon geh ich aus...“ antwortete ich, doch mein Kopf hasste mich dafür.

„Also, der berüchtigte Kid Crimson...“

„Nie von ihm gehört.“ War meine Standardantwort. Sie sah mich enttäuscht durch den Spiegel an.

„Ernsthaft? Du willst es auf die Tour versuchen? Ich habe das Gefühl, dass die meisten von euch es gar nicht erwarten können, geschnappt zu werden. Es gefällt euch, zu hören wie berühmt ihr seid. Hurricane Wilcox war auch so... nun, bis ich ihn erschoss.“

Mein Verstand grübelte. Ich hatte schon von ihr gehört. Ihr Name war Raina Quell. Sie hatte einen ausgezeichneten Ruf als kompromisslose Agentin, die ein paar echt große Fische erwischt hatte. Offenbar hatten einige von Hurrocanes Männern versucht ihn zu befreien, als sie ihn einsperrte, doch sie war die einzige Überlebende. Sie bemerkte mein Schweigen.

„Ich denke, ich muss mich nicht selbst vorstellen.“ sagte sie. „Du warst seit Covalex hinter mir her?“

„Ja.“

„Wie?“

„Was meinst du?“ Sie sah mich fragend an.

„Hast du dort nach mir gesucht?“

„Ich folgte einem Hinweis nach einer Lieferung Sklaven. Das brachte mich zu dir. Du bist geflüchtet und ich habe dich gejagt.“ Sie wusste nichts über den Betrunkenen, der ursprünglich die Sklaven transportierte. Der Hinweis wurde also gegeben, nachdem ich die Fracht übernommen hatte. Der getarnte Attentäter hat sie zu mir geführt. Warum? Um mich dazu zu bringen, zu flüchten?

“Ich nehme nicht an, dass ich dich davon überzeugen kann, dass ich reingelegt wurde?“

„Ich würde, aber ich bin schon zu oft darauf reingefallen.“ Sie sah mich einige Augenblicke an. Ich ließ mich in den Sitz zurückfallen und schaute auf die Stadt, wie sie vorbeizog. „Ich hab dein Schiff überprüft, wohin hast du die Sklaven geliefert?“

„Ich habe sie freigelassen.“

„Natürlich.“

„Sie sind in Magnus. Aufgeweckt wurden sie auf der Arshop Mining Station. Überprüfe es ruhig.“ Ich sah sie direkt an und verzog keine Miene. Sie hatte keinerlei Beweise, höchstens für die Flucht vor einer Agentin der Staatsanwaltschaft. Die meisten meiner alten Verbrechen waren bereits abgehandelt.

„Du wusstest, dass ich an dir dran bin und dass es zu gefährlich war mit den Sklaven zu reisen, deshalb bist du sie losgeworden.“

„Ich bin kein Sklavenhändler. Ich bin wegen dem hier, der es tut.“

“Deshalb das LR-620?”

Ich haßte überflüßige Fragen und schwieg. “Wer?”

Ich sah den Campus der TU in der Nähe und wie die Abschlussfeier bereits im Gange war. Da ging mein Plan also dahin.

„Hast du mal von jemandem namens Caro gehört?“ Das sorgte für ihre Aufmerksamkeit.

„Du machst Scherze.“

„Ich habe Informationen von einem der Sklaven erhalten, was mich hierherführte, wo ich mich nach oben gearbeitet haben. Und das ist der Name ganz oben.“

„Caro ist hier?“ fragte sie und hielt ihre Neugier zurück. Ich wog es ab, es ihr zu sagen. Die beste Möglichkeit wäre, dass sie es mir glaubt. Aber wahrscheinlicher wäre es, dass ich mich damit zu dem versuchten Mord an einem UEE Senator bekennen würde. Ich entschied mich dafür den Namen für mich zu behalten und schwieg. Sie war am Haken und fragte nach, „Wer ist er?“

Draußen kamen wir gerade am offiziellen UEE Landeplatz vorbei, vermutlich stand ihr Schiff dort. Ich sah sie an. „Warte mal, wo bringst du mich hin?“

“Zu einer lokalen Polizeistation für die Bearbeitung der Papiere und dann zur Staatsanwaltschaft.”

„Du kannst mich nicht zu den Polizisten bringen.“ Sagte ich besorgter und dringlicher als bisher. Das war schlecht. Wirklich schlecht.

“Das ist die übliche Vorgehensweise, komm damit klar.”

Quell dachte, ich hätte vor der Aussicht auf Gefängnis Angst.“

„Pass auf, in der Sekunde, in der du mich in das System eingibst, wird Caro ein Team von Killern schicken, um mich auszuschalten.“

„Du sprichst über sichere Kanäle der Staatsanwaltschaft. Caro hat viele Verbindungen, aber er ist nicht allmächtig.“

„Denk doch mal drüber nach, wie hat er es geschafft jedesmal der Verhaftung und Identifizierung zu entkommen?“

„Sag du es mir,“ antwortete Sie. Ich hatte keine Wahl, ich musste es sagen.

„Senator Hannigan ist Caro.“

„Okay.“ Antwortete Quell und drehte sich wieder um.

„Ich mein es ernst.“

„Natürlich, was denn sonst.“

„Wirklich, bring mich wohin du willst, das Hauptquartier der Staatsanwaltschaft, dein Schiff, zu den giftigen Gruben, mir egal wohin. Ich erzähl dir alles was ich weiss. Aber wenn die wissen, dass du mich hast, bin ich ein toter Mann.“

Sie sah mich für eine Sekunde an und stempelte mich dann als ein weiterer der Kriminellen ab, die versuchten sich vor der Bestrafung zu drücken.

„Ich habe das Büro, direkt nachdem ich dich gefangen habe, informiert.“

20 Minuten später. Quell hielt an der Polizeistation und zog mich heraus. Mit Händen und Füßen gefesselt, war ich so gut wie tot, wenn jemand etwas vorhatte. Ich sah mir die Umgebung an, ob ich etwas verdächtiges entdeckte, bis sie mich in die kleine Station schubste. Darin waren drei Polizisten im Dienst. Sie sahen gelangweilt aus, so als ob sie im letzten Jahrzent niemanden gejagt hätten. Quell stellte mich am Empfang ab. Der Sergeant ignorierte mich und starrte sie an.

„Kann ich helfen, Süße?“

Quell starrte ihn an. Der Polizist brauchte ungefähr 30 Sekunden um sein Fehler zu bemerken.

„Was kann ich für Sie tun, Agentin?“

„Sein Papierkram muss erledigt werden und ich brauch eine Funkstation.“

„Ja Ma’am.“

Der Polizist kamer herum um mich zu holen. Die Tür öffnete sich und ein großer, grimmig aussehender Muskelprotz mit regennassem Mantel trat ein. Er machte abgesehen von dem Quetschen seiner Schuhe keine Geräusche. Kurz gesagt, er war ein Problem.

„Spezial-Agentin Quell.“ sagte der Riese.

„Ja?“ Raina beäugte ihn argwöhnisch. Anscheinend warnten sie ihre Instinkte genauso wie meine. Der Riese schaute mich an. Er könnte bei der Schlägerei im Landebereich dabeigewesen sein.

„Ich habe Befehle, ihren Gefangenen zu übernehmen.“ Und er zeigte kurz eine Staatsanwaltschafts-ID.

„Wer hat das veranlasst?“ fragte sie lachend.

„Ich fürchte, dass ist geheim.“ Antwortete er ohne seinen Blick von mir zu lassen, bis Quell in seine Sichtlinie trat.

„Klar, wer ist dein Vorgesetzter?“ bohrte Quell nach. Der Riese ignorierte sie und seine Hand begann sich zu bewegen. Quell war einen Schritt voraus. Ihre Pistole war im Nu gezogen. Ich musste zugeben, die Frau war schnell.

„Ganz ruhig mein Freund, wenn deine Hände aus meinem Sichtfeld verschwinden erschieße ich dich. Verstanden?“ Ihre Stimme war ruhig. Der Muskelprotz grinste nahm seine Hände hoch. „Sergeant, würden Sie mir wohl die ID unseres Freundes hier bringen?“

Der Sergeant zögerte, offensichtlich verärgert darüber, dass er da reingezogen wurde. Er bewegte sich langsam in Richtung des Riesen und griff in sein Mantel. Der Muskelprotz grinste weiter, seine Augen waren nun auf Quell gerichtet. Ich sah aus dem vorderen Fenster. Durch den dichten Regen konnte ich zwei Formen erkennen. Sie zielten.

Ich warf Quell ungefähr eine halbe Sekunde bevor ein gutes Dutzend Kugeln durch das Fenster jagten zu Boden. Die beiden anderen Polizisten bewegten sich unnatürlich ruckartig, als sie von Kugeln durchlöchert wurden. Der Muskelprotz zuckte nichtmal. Er schnappte sich den Polizisten und brach sein Genick. Quell schlug mir mit ihrem Ellbogen in die Kehle, weil sie vermutlich dachte, dass ich versuchte zu fliehen.

Der Riese zog eine Schrotflinte unter seinem langen Mantel hervor und lößte die Sicherung. Quell war schneller und schoss ihm viermal in die Brust. Er stand noch immer und hob sein Gewehr. Sie schoss ihm zweimal in den Kopf. Er hatte es endlich kapiert und starb.

„Mach mich los.” Brachte ich mit Mühe zwischen dem Husten hervor, “Ich kann helfen.”

„Du bist wohl verrückt.“ sagte sie und lud nach. Draußen schossen die Killer weiter auf das Gebäude. Aufgrund der Geräusche tippte ich auf MaxOx P4s, auf Energie basierende Schnellfeuerwaffen. Was bedeutete, dass ihnen nicht so schnell die Munition ausgehen würde. Quell kroch über den toten Polizisten und schnappte sich die ID des Riesen. Sie zog mich in den hinteren Teil der Station. Um uns herum wirbelten Papiere hoch und Monitore explodierten und sie zerstörten eine Lampe.

Wir krochen in die hintere Halle, wo sich ein paar leere Gefängniszellen befanden. Quell bewegte sich weiter. Jemand begann durch die Hintertür zu schießen. Wir teilten uns auf und drückten uns gegen die Wand. Ein Schütze mit einer weiteren P4 trat die Tür ein. Er war überrascht den Lauf von Quells Pistole zu sehen. Sie erschoß ihn und nahm seine Waffe, während sie weiter ging.

Wir hielten uns gebückt und schlüpften an den beschlagnahmten Raumschiffen, Schwebegleitern und Autos vorbei, die hier lagerten. Die Schützen auf der Vorderseite hörten mit dem Beschuss auf. Wir hörten wie sie die Station betraten. Wir warteten einige ruhige Momente, bevor wir davonschlichen.

„Glaubst du mir jetzt?“ flüsterte ich. Sie sah mich an und ich könnte schwören, sie war sauer auf mich.

„Nennen wir es ein vorbehaltliches Ja.“

Damit war ich zufrieden.

https://robertsspaceindustries.com/comm-link/spectrum-dispatch/12829-Tales-Of-Kid-Crimson-Issue-8

http://www.star-citizen-news-radio.de/fiction/die-geschichten-des-kid-crimson/

Übersetzung: Vagabound; Überarbeitet: Mera Luna von http://www.star-citzen-news-radio.de

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