Dateline: Sesen - Ausgabe 1: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 22. März 2015, 13:31 Uhr

Ulla Yadav dachte über potentielle Schlagzeilen nach. Kosten Sie Schein-Piraten mehr als die echten? Befehligt von Banditen … Überlegen Sie nochmal. Freibeuter oder Privatunternehmen, Wer profitiert wirklich?

Die erfahrene Reporterin kauerte sich in den Pilotensitz ihrer Freelancer, während sie zusah wie ihr Atem bei jedem Hauch kristallisierte. Haddix hatte jedes System auf `Dunkel´ umgestellt, was auch beinhaltete, die Wärme auf kurz über dem Gefrierpunkt herunter zu regeln. Wenn jemand ein Wärmesignal ihres Schiffs auffangen sollte, würde es wie Reststrahlung aussehen, wie Sonnenlicht das von Raumtrümmern reflektiert wird.

Sie mussten so gut wie unsichtbar sein. Das war keine Story die sie wegen simpler Fehler verlieren wollte.

„Welcher Titel gefällt dir besser, Pseudo-Räuber, Ahoy, oder Entführungen mit einem Schuss Übermut?“ fragte sie.

Die Sterne glitten an der vorderen Plexi vorbei, und Yadav erlaubte ihr selbst eine kleine Kurskorrektur um den Sprungpunkt genau vor ihnen zu haben. Der Anflugkorridor hing in einem Bogen, nur sichtbar auf ihrer Navigationssteuerung. Ein Satz blinkender Bojen umgab den Punkt, um sie als Sicherheitszone abzusperren.

„Was?“ Haddix lehnte sich zu Yadav. Er war ein massiger Mann, und er schien es in dem beengten Raum ungemütlich zu haben. „Oh, das Zweite.“ Er hatte die ganze Zeit angespannt herumgezappelt, ungewohnt an so langes Warten. Die New United hatte ihn auf drei vorherigen Missionen als ihren Bodyguard zugeteilt, alle während gewalttätiger Konflikte. Das Herumsitzen war neu.

„Was bringt dich darauf, dass die Berichte von Piraten in diesem System nicht echt sind?“ fragte er.

„Dreißig Jahre Erfahrung in Berichterstattung,“ antwortete sie, frech. „Ernsthaft? Wegen ihrer vermeintlichen Ziele: allgemeiner Kram mit niedrigem Handelswert. Piraten bemühen sich um Elektronik, Waffen, Medizin, Nahrung – alle Dinge für die sie eine Menge bekommen oder Sachen die sie verzweifelt benötigen. Warum sollten sie Transporter entführen die Stahlträger, Ausgrabungsequipment oder Pipelines geladen haben. Das macht keinen Sinn. Es ist das Risiko nicht wert.“

Sie richtete sich in ihrem Sitz auf. Ein hell-orangener Transporter kam in sicht, sein Firmenname war an der Seite in schwarze Blockschrift hervorgehoben. Kurz vor dem Sprungpunkt stoppte er, wahrscheinlich um die Navigationsdaten zu laden.

„Mach dich bereit alles anzuwerfen,“ sagte sie. „Das könnte es sein.“ Indem sie ihr MobiGlas benutzte, kontrollierte sie doppelt die Frachtliste für speziell das Schiff.

„Wenn die Piraten die Schiffe nicht angreifen, wohin geht dann ihre Fracht?“ fragte Haddix, seine Hand über dem Schaltpult haltend.

„Schau. Das ist es was wir Hausfinden wollen. Ich vermute es gibt einen Komplott um Versicherungsbetrug der einige Firmen umspannt. Wenigstens vier. Wenn es diesen Transporter erwischt oder er verschwindet, denke ich es sind fünf. Warum die Materialien kaufen um irgendetwas immer und immer wieder herzustellen, wenn du einen Stapel bauen kannst, es stiehlst, eine Versicherungsprämie bekommst und das Produkt immer noch greifbar hast. Mich schaudert es, wenn ich daran denke, wie oft ein einzelnes Stück Pipeline als brandneues Diebesgut reklamiert wurde.“

Yadav holte aus ihrem Marschgepäck eine Kameradrohne hervor und lies sie frei neben ihrem Kopf schweben. „All die Versicherungsberichte, die ich durchsucht habe, sagen, dass die Transporter zu einem nahen Sprungpunkt befehligt worden waren. Wie viel willst du darauf wetten, dass wir diese Kerle bloß zu einem kleinen verschlafenen Urlaubsort verfolgen?“

„Ich wette du eine Millionen,“ sagte Haddix. „Sofern diese Piratenschiffe da nur zur Schau da sind.“

Ein Rudel aus sechs Cutlass raste aus dem Sprungpunkt. Ein Schiff klatschte in die Front des Transporters und rutschte an dessen Seite entlang, eine lange, dunkle Narbe auf der orangenen Hülle hinterlassend. Yadav tippte auf die Kameradrohne und sie sprang an, wobei sie automatisch sich auf ihre Augenbewegungen einrastete. Sie spiegelte ihren Blick, nahm alles auf worauf sie sah. Der Recorder in ihrem Ohr arbeitete kontinuierlich, nie einen Moment auslassend.

Haddix zog ein Bruchstück von irgendwas aus seiner Tasche und küsste es. Yadav hat ihn das schon zu einigen Gelegenheiten tun sehen, aber hat niemals danach gefragt. Einfach sein Ritual, dachte sie während sie ihren Gurt straffte. Manche Leute brauchen ihre kleinen Schmusedecken.

Aber sie nicht. Das war wofür sie lebte. Sie begrüßte den Rausch des Adrenalins, den frischen Schweiß auf ihrer Brauen, ihr gesteigerten Puls – das alles bedeutete sie da war wo sie gebraucht wurde, Mitten in einem aufsehenerregenden Konflikt. Da war etwas am entblößen der Dreckwäsche eines Kriminellen, am enthüllen eines Geheimnisses und die Öffentlichkeit darüber entscheiden lassen wer im Recht und wer im Unrecht war, dass sie mit Freude erfüllte.

Streifen von elektrischem Weiß schossen aus den Waffen der Piraten, was strategische Wunden in der Seite des Transporters hervorrief. Lose Sachen flogen aus den Löchern, als sich der Druck ausglich. Yadav hielt ihrem Atem an. Einen Teil des Bildschirms vergrößernd, scannte sie in den Trümmern nach vertrauten, strampelnden Gestalten. Glücklicherweise schien alles unbeweglich. Keine Personen.

„Die Piraten wussten worauf sie schießen mussten – sie müssen die Schiffspläne haben,“ sagte sie. Aber das war kein Beweis für eine Täuschung. Mit einem kurzen Energieschub, glitten sie näher an das Geschehen.

Sobald die Löcher aufhörten Sachen hinaus zu befördern, landeten die Piratenschiffe auf dem Transporter wie Wespen auf einer Wassermelone. Nachdem sie sich an der Hülle verankert hatten, kletterten Individuen, gekleidet in schmutzigen, gelben Druckanzügen, heraus und betraten den Transporter durch die Einschussstellen.

Haddix bewegte sich ungemütlich. Yadav wusste es juckte ihn die Behörden zu alarmieren. Sie hatte früher auch diesen Reiz – bis sie realisierte, dass je mehr Info sie zusammentrug, desto besser würden die Behörden fortfahren können. Wenn sie jetzt versuchen würde jemanden zu alarmieren, wäre der Zugriff wahrscheinlich schon vorbei bevor jemand ankam. Zudem wollte sie nicht, dass irgendjemand stört. Sie hat viel zu viele Wochen damit verbracht mögliche Entführungsorte für einige Advocacy Agenten abzustecken, die dann herab schossen wenn eine Vermutung sich auszahlte.

War das fahrlässig von ihr? Zynisch? Vielleicht. Wenn man einen guten Teil des Lebens damit verbringt Karriereverbrechern zu folgen konnte das das zivile Pflichtbewusstsein von jedem schmälern.

Es kehrten nach fünfzehn Minuten wieder Lebenszeichen außerhalb des Schiffs auf, als einige Fluchtkapseln aus dem Transporter ausgestoßen wurden. Einige Minuten später trieb das schwerfällige Schiff vorwärts in den Sprungpunkt.

Yadav und Haddix Hände flogen über ihre jeweiligen Schalttafeln und stellten die volle Funktionalität in allen Bereichen des Schiffs wieder her. „Wenn wir den Transporter verlieren, verlieren wir die Story,“ sagte sie.

Als sie herum schwang um die flüchtenden Banditen zu verfolgen, scannte Haddix die Fluchtkapseln. „Die Sender arbeiten. Fünf Kapseln für fünf Personen – ich kann nicht erkennen ob sie verwundet sind, aber wenigstens ist jeder am leben.“

„Für einen Transporter dieser Größe sollte das die ganze Mannschaft sein. Die Piraten haben niemanden getötet?“ Verdächtig, aber stimmig mit ihrer Betrugstheorie. Bei sieben Anschlägen die sie als ungewöhnlich markierte wurde nur von insgesamt einem Toten berichtet.

„Vielleicht wurde bei der Zunahme von Angriffen auf diese Art von Fracht der Mannschaft Extra-Geld bezahlt,“ regte Haddix an.

Sie schüttelte ihren Kopf. „Habe ich überprüft – die Firmen haben nichts für defensive Waffen oder Personal von privaten Sicherheitsunternehmen ausgegeben. Was bedeutet, dass sie wahrscheinlich auch nicht für Lösegelder aufgekommen sind.“

Nun, ist es deswegen weil keiner der Firmen oft genug betroffen war, damit einer von ihnen denkt sie benötigten Schutz in solche Maßnahmen, oder weil sie wussten die Mannschaft würde verschont werden?“

Funken sprossen hier und da aus der der orangenen Hülle, als sie in den Sprungpunkt glitt – eine geringe statische Entladung. Yadav zählte auf die Energie-Unterschiede zwischen normalen Raum und dem Zwischenraum um die Sensoren des Transporters zu verwirren und somit halfen das neue Schiff vor einer Sichtung zu bewahren. Sie flog, sich von den Düsen fernhaltend, an das Heck des Transporters heran.

„Fertig?“ fragte sie.

„Fertig,“ bestätigte Haddix. Er machte die WillsOp Zielsoftware scharf, für den Fall, dass sie auf der anderen Seite auf eine Piraten Willkommensparty treffen.

Der Trip durch den Sprungpunkt war so gut wie augenblicklich, aber der Verstand konnte es nicht sagen. Haben sie einen Tag oder eine Sekunde gebraucht? Sprungpunkte waren die Hölle für das Gedächtnis, sie ließen Yadav sich fühlen als wäre sie unter Drogen gesetzt worden. Für das Vor und Zurück, jetzt schwammige Gefühl brauchte sie Minuten um es abzuschütteln. Einige Leute meinten sie würden Gar nichts fühlen, wenn sie durch einen Sprungpunkt gingen. Yadav wünschte sie könnte dasselbe sagen.

Als sie auf der anderen Seite raus sprangen, verfolgte Yadav ihre Beute verbissen weiter. Sie schwangen ausladend durch das System, sich von den inneren Umlaufbahnen, wo die felsigen unbewohnten Planeten lagen, fernhaltend. „Meine Aufzeichnungen sagen, dass die Lieferung für den vierten Planeten hier bestimmt waren,“ sagte Yadav für den Rekorder.

Der Kurs der Piraten führte sie weit abseits zu einen weiteren Sprungpunkt. Bevor sie sie hindurch verfolgte, lies sie einen Presse-Sender zurück. Brotkrummen waren wichtig. Sie hatte keinen Ahnung wohin sie flogen, also war es das Beste eine eigens kreierte Spur legen, die falls nötig von der New United aufzuspüren ist.

Nach drei weiteren Sprüngen begann Yadav sich zu Fragen ob sie zu einen Spazierflug mitgenommen wurden sind. „Wir fliegen wohl in die Mitte von Nirgendwo,“ sagte sie auf ihre Karte blickend. „Sehr wenig terraformte Planeten hier draußen.“ Ein weiter Weg für eine Betrügerei. Sogar noch länger für Piraten, welche lieber eher entluden als später.

„Erinnere mich diesen Systemen nachzugehen,“ sagte sie. „Ich will wissen was für ID-Codes diese Typen verwenden.“

Der letzte Sprung brachte sie in ein kleines System mit nur drei Planeten – zumindest nach den Erhebungen die sie heranziehen konnten, welche unvollständig erschienen. „Ich kann nicht mal sagen ob auf dem Dritten ganz außen das Terraformen abgeschlossen wurde,“ bemerkte Haddix. „Verdammt schlampige Aufzeichnungsarbeit.“

Achtlos dessen flog der Transporter nicht einen der Planeten an. Er machte sich auf zu den Asteroidenfeld, welches sich im Orbit des äußersten Planeten befand.

„Ich registriere eine Menge Schiffe,“ warnte Haddix. „Dreißig oder so, überwiegend Drake Modelle, stationiert auf mehreren mittelgroßen Asteroiden. Ich glaube der Transporter fliegt diesen Planetoiden an.“

„Ich auch,“ stimmte sie zu. Das Objekt war gerade massiv genug sich unter dem eigenen Gewicht abzurunden. „Löse mich vom Ziel. Wir müssen einen Felsen finden hinter dem wir uns verstecken können.“

Sie suchte nach einer erstklassigen Position: ein Asteroid an den sie sich festmachen konnte ohne bemerkt zu werden, nah genug am Planetoiden um an die Aktivitäten dort heranzoomen zu können.

„Ich denke wir sollten uns zurückziehen,“ sagte Haddix. „Ich mag das nicht. All diese Schiffe werden als Aktiv angezeigt. Sie packen definitiv.“

„Wir haben sie für Stunden verfolgt. Ich werde jetzt keinen Rückzieher machen.“

„Als dein Sicherheitsberater und Bodyguard –„

„Als Passagier der mir von der Agentur ohne meine Einwilligung zugewiesen wurde, sei still und lass mich meine Arbeit machen.“

„Du bist nicht der einzige auf diesem Schiff, Ulla.“

„Wir haben schon mit schlimmeren zu schaffen gehabt.“

„Nicht ohne Verstärkung.“

Da! Ein idealer Fleck. Langsame Umdrehung, tiefe Krater, mit weiter Umlaufbahn um den Planetoiden. Sie flog heran, vorsichtig beim Landen um keinen große Aufwirbelung zu erzeugen, die entdeckt werden könnte. Nur etwas vereinzelter Staub und lose Felsen erhoben sich von der Oberfläche. Der meiste Schutt blieb im geringen Gravitationsfeld, blieb eine ganze Weile über der rauen Oberfläche hängen, bevor er wieder zurück sank.

Unten auf dem Planetoiden war eine großangelegte Ausschlachtwerkstatt. Sobald der Transporter aufsaß begannen Arbeiter in Schutzanzügen es auseinander zu nehmen wie Ameisen einen toten Käfer.

„Das war auf keinen Fall das was sie zu finden erwartete. „Es kann auf keinen Fall kosteneffizient sein, für einen Versicherungsbe-“

„Rote Lichter leuchteten in der Kabine auf. Eine Warnsirene heulte. „Wir werden anvisiert,“ sagte Haddix. „Jemand hat uns gesehen. Bestätige abgefeuerte Schüsse.“

Yadav reckte den Kopf hoch und runter um durch die Plexis zu sehen. Nichts in Sichtweite aber das spielte keine Rolle. Sie stieß davon, opferte Subtilität für Geschwindigkeit. Staub- und Eispartikel schossen weit schneller als mit Fluchtgeschwindigkeit aus dem Gravitationsfeld des Asteroiden. Einen Moment später zerbrach der Felsen unter ihnen. Bruchstücke des Asteroiden knallten gegen ihre Hülle.

Der Schuss hatte sie gerade so verfehlt. Der nächste vielleicht nicht.

Haddix war zu sehr Gentleman um zu sagen, Ich hab es dir gesagt.


https://robertsspaceindustries.com/comm-link/spectrum-dispatch/13500-DATELINE-SESEN-Part-One

http://www.star-citizen-news-radio.de/2014/05/dateline-sesen-episode-1/

Übersetzung: Cyan; Korrektur: Mera Luna


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