The Lost Generation - Ausgabe 6: Unterschied zwischen den Versionen

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Tonya saß still im Pilotensitz, auch wenn sie nicht selbst flog. Das Schiff steuerte sich selbst und die Monitore wechselten minütig zwischen den Einstellungen für die Triebwerke und der Energieversorgung. Ein guter Punkt dabei war, dass Nagia und seine Gang nicht mehr auf den Scannern zu sehen waren und ein weiterer, dass Janus die Schleuse nicht geöffnet und sie ins All geschmissen hatte...bisher zumindest.
Das Begräbnis von Lt. Cal Mason war eine ruhige Angelegenheit im engsten Kreis. Zu dem stolz in Formation stehendem Geschwader kamen nur noch eine Handvoll Offiziere und einige der Deck Crew. Auch Kerny, ein Mitglied der Antriebsmechaniker war vorbeigekommen. Cal hatte seiner Familie vor einem Jahr bei der Flucht aus dem [[Nul]] System geholfen. Jetzt stand der ruhige Riese, Händeringend da und kämpfte gegen seine aufsteigenden Tränen an.


Es war nun seit gut 10 Minuten still und sie wollte diese Stille nicht unterbrechen. Plötzlich stoppten die wechselnden Anzeigen auf den Monitoren.
Admiral Showalter spulte die Routine der Prozedur ab. Seine Miene war so undurchdringlich, wie immer. Es gab kurze Ansprachen, den drei Salven Salut und das war es dann. Langsam und leise löste sich die Gruppe auf.


„Ich bin mit der Festlegung meines berichtigten Kode in deinem System fertig.“, sagte die digitale Stimme über einen Lautsprecher.
Penny, Showalter und Kerny blieben zurück, als wäre das Verlassen des Grabs ein Schritt hin, das Ganze zu akzeptieren.


„Hm, okay.“ Tonya war sich nicht sicher, was damit gemeint war.
Cal Mason stand unter ständiger Bewachung. Trotz Handschellen, die mit einer Kette in der Wand verankert waren, war immer Jemand da, der ihn nicht aus den Augen ließ. Mehrere Tage und drei Sprünge lagen bereits hinter ihm. Cal hielt Augen und Ohren offen, war ansonsten aber ein mustergültiger Gefangener. Die gesamte Crew der [[Constellation]] war sehr darauf bedacht in seiner Nähe keinerlei Namen zu nennen, oder über wichtige Dinge zu reden, was gut war – bedeutete es doch, dass sie nicht vorhatten ihn zu töten.


„Ich bin jetzt im Prozess des Verlaufs unserer Gesellschaftsentwicklung der letzten 700 Jahre.“, sagte die Stimme aus einem anderen Lautsprecher.
Trotz all ihrer Geheimhaltungsbemühungen konnte er doch einiges aufschnappen:


Unserer? Tonya entschied sich, nicht zu neugierig zu sein. Nicht mit dem Luftschleusen Szenario, welches sich noch recht lebendig in ihren Gedanken befand. „Ach ja?“, war alles, was ihr einfiel.
Über einen Bildschirm hatte er den Namen des Schiffs erfahren – Phoenix. Der große Kerl, der mit der Anführerin - die vielleicht oder vielleicht auch nicht Cassandra war - geredet hatte, wurde Trunk gerufen. Seiner Größe und seinem Benehmen nach schien er der starke Gorilla der Truppe zu sein. Er hatte ein gutes Verhältnis zu Cassandra, auch wenn Cal nicht sagen konnte ob es romantischer Natur war oder einfach nur, weil sie durch Kämpfe und Diebstahl im selben Boot saßen.


„Das aktuelle gesellschaftspolitische Klima des UEE ist problematisch. Vielleicht können wir über Lösungen diskutieren.
Es gab noch einen Kanonier der gerne plauderte – sehr gerne. Nesser Yahro, was er Cal ohne weiteres erzählt hatte. Yahro hatte ein Alkoholproblem, was erklärte, warum er sich an das meiste aus ihren Unterhaltungen nicht mehr erinnern konnte. Wenn Cassandra selbst flog, war er ihr Co-Pilot und Cal wusste immer genau, wer gerade die Steuerung hatte – sie flog wie eine Tänzerin, er mehr wie eine Abrisskugel.


„Vielleicht später.“ Tonya wurde wieder ein wenig kühner. „Ich nehme an, du weißt, dass ich nach der Artemis suche.
Der letzte der Crew war der Mechaniker des Schiffs, der mit Cal nichts zu tun haben wollte und alles dafür tat um außer Sicht zu bleiben – sehr zum Leidwesen von Nesser, denn dadurch verzögerte sich ständig der Fortgang ihres laufenden Trigger Spiels. Nesser nannte ihn Mahony.


„Ja, ich bitte um Entschuldigung. Ich war gerade in einer 700 Jahre umfassenden Simulation und wollte lediglich einen natürlichen Dialekt finden.“ Ein paar angespannte Sekunden gingen vorüber. „Diskutieren wir über die Artemis.
Am dritten Tag, kurz nach dem Frühstück, kam sie zu ihm um mit ihm zu reden. Zum ersten Mal seit er gefangen wurde.


„Was ist in der Simulation passiert?“
„Ist es bequem?“


„Bevor wir weitermachen, solltest du daran denken, dass meine Reaktionen auf Aktionen innerhalb der Simulation vielleicht anders waren, als die des originalen Janus.
„Klar, wer steht nicht drauf gefesselt zu sein?


„Ja, das habe ich verstanden.“
„Kommt immer auf die Gesellschaft an.“


„Ich war gerade bei dem Versuch meine zweite Zielvorgabe auszuführen, als die Simulation endete. Die Kapazität der Passagiere lag bei 98%.
„Auch wieder wahr.“, nickte Cal zustimmend. Sie grinste. Cal wog seine Möglichkeiten ab – er konnte ihr erzählen, was er wusste und vielleicht überraschte er sie damit – andererseits, wenn sie nicht drauf einging, könnte ihr die „töte-ihn-einfach-Möglichkeit“ in den Sinn kommen...


„Was ist mit den anderen beiden Prozent passiert?“ Tonya hoffte, dass die Erklärung keine ausrastenden KI's oder Luftschleusen beinhaltete.
Nein, dachte er. Besser den richtigen Moment abwarten und vielleicht konnte er dabei noch mehr raus finden, was sie eigentlich vorhatten. So lag nun ein auffälliges Schweigen zwischen ihnen.


„Die Reparaturarbeiten im – wie du es bezeichnest – Stanton System erforderte das erwecken einiger Crew Mitglieder um das Problem zu lösen. Unglücklicherweise war der Planet zu gefährlich um die Reparaturen dort abschließen zu können, wir mussten den Standort wechseln.
„Du lässt uns wissen, wenn wir etwas für dich tun können?“, brach sie das Schweigen und nahm einen Schluck aus ihrer Tasse.


„Ihr seid zu einem anderen Planeten geflogen?“
„Wie wäre es mit freilassen?“


„Ja.“
„Ich behalte es im Hinterkopf.“ Sie wandte sich zum gehen.


„Zu welchem?
„Bye Cassandra.Cal sagte das aus reiner Neugier. Für eine Nanosekunde zögerte sie, was sie sofort registrierte und sofort versuchte ganz normal weiterzugehen. Aber Cal hatte es gesehen. Das beantwortet also schon mal diese Frage.


Der Monitor, der Tonya am nächsten war, wechselte zu den Navigationsdaten der Artemis Simulation. Eine Linie führte vom Stanton System zu einem Punkt in den unbekannten Raum und stoppte dann plötzlich in einem anderen System. Sie legte eine aktuelle Sternenkarte darüber und vergrößerte den Ausschnitt. Der Ausschnitt konzentrierte sich auf einen Planet in einem bekannten System.
Was es nicht wirklich tat, denn ihr Name war nicht Cassandra. Als Sasha Tai sich in den Pilotensitz fallen ließ hatte sie nur einen Gedanken – wo hatte er diesen Namen gehört? Sie begab sich hinter die Console und schaltete den Autopiloten aus. Als sie den Helm aufsetze pulsierte die Hydraulik schon durch die Steuerungsconsole.


„Oso System., flüsterte Tonya. Der Reiz der Jagd summte durch ihren Körper. Sie grinste und betätigte die Konsolen um einen Kurs zu setzen. Aber nichts passierte.
Rückblickend hätte sie den [[Vanduul]] nicht davon abhalten sollen Mason umzubringen. Damit, ihn an Bord zu nehmen, ging sie ein großes Risiko ein, aber sie wusste, wie [[Vanduul]] mit Gefangenen des [[UEE]] umgingen. Sie sagte sich, sie würde besser schlafen, wenn sie ihm selbst eine Kugel in den Kopf jagte, als ihn den Methoden der [[Vanduul]] zu überlassen.


„Hey Janus, kann ich fliegen?“
Sie überprüfte die Navigationskarte – sie war schon wieder geändert worden. Nesser verschwendete mit seinen ineffektiven Routen viel zu viel Zeit und Treibstoff. Sie korrigierte gerade die Einstellungen an der Karte, als Trunk auftauchte.


Es gab eine lange Pause.
„Mahony hat den Kram untergebracht.“ sagte er, sah kurz zu Cal und ließ sich dann in den Sitz neben ihr sinken. „Und, was gibts hier oben neues?“


„Nein.“
„Nesser wird das Schiff noch zugrunde richten.“ Sie sprach im Flüsterton um sicherzustellen, dass Cal nicht hören konnte. Sasha machte eine Pause, bevor sie sich zu Trunk hinüber lehnte.


*****
„Hat irgendwer mit ihm gesprochen?“


Der Unterausschuss der UEE für Entwicklung & Expansion klassifizierte Oso als ein Entwicklungssystem, was einfach gesagt bedeutete, das auf einem Planeten Leben entdeckt worden war (Oso II) und es diesem Leben ermöglicht werden sollte, sich ohne äußeren Einfluss, unabhängig entwickeln zu können. Vor 100 Jahren war das UEE sehr stolz darauf, dass sie die Einhaltung der Unantastbarkeit des Systems streng überwachten. Es gab viele Patrouillen und der Verkehr wurde durch das System eskortiert. Nach der Synthworld wurden die Mittel langsam immer weniger. Die Reisebeschränkungen wurden gelockert, aber Unternehmungen zu nah an Oso II bargen das Risiko im Besten Fall eine Waffensperre zu erhalten und im schlechtesten Fall zerstört zu werden.
„Denke nicht, warum?“


Neuerdings kontrollierte eine bunt gemischte Truppe verschiedener Militärs das System. Tonya konnte sich vorstellen, dass sie bestechlich waren. All diese hirnlosen Idioten, die Flo-Pets verkauften, die sie frisch aus dem Kallis System gezogen hatten, waren der Beweis dafür. Sie wusste nur noch nicht, wie sie das anstellen musste. Und der Versuch einen Regierungsangehörigen zu bestechen war nicht der einfachste  Kniff, vor allem nicht, wenn sie auf einen ehrliches Exemplar traf.
„Er hat mich Cassandra genannt.


Andererseits bezweifelte Sie ohnehin, dass sie sich die Bestechung würde leisten können und sie würde es riskieren Arlington oder einen seiner Assistenten zu alarmieren.
„Schräg.“ Trunk dachte eine Minute darüber nach, „Naja, er hat zumindest keine Ahnung, was es ist.


Tonya war nicht sehr begeistert über ihren neuen Piloten, also nutzte sie die Zeit ihr Archiv durchzusehen um irgendeine ihrer alten Berechtigungen oder Kennungen noch gültig waren. Sie war überrascht, wie sehr es sie berührte, all die Institutionen und Forschungsgruppen nochmal anzusehen, in denen sie über die Jahre Mitglied gewesen war. Die Artemis konnte der Schlüssel sein, um diesen Tristen Abschnitt ihres Lebens zu beenden und die Dinge wieder so zu richten, wie sie sie sein sollten.
„Bis jetzt nicht.


Sich so durchs Leben treiben zu lassen, war nicht so übel. Es hatte sogar seine Vorzüge, aber eine weiße Weste haben? Vielleicht eine Position in einem Forschungszentrum, wo sie in Ruhe gelassen wurde? Das war noch besser.
„Mach dir keinen Stress damit, Schwester. Wenn er zur Belastung wird, schmeißen wir ihn aus der Luftschleuse.


„Wir sind da, Tonya.
Auf der Gemini lag Penny in ihrer Koje. Showalter hatte ihr keine Strafe auferlegt für Cals Nummer auf Yar, also bestrafte sie sich selbst. Sie schrubbte das Flugdeck, half den Technikern, ging Simulationen mit den Anfängerpiloten durch – tat alles um sich beschäftigt zu halten. Sie arbeite bis an den Punkt der totalen Erschöpfung – nur so bekam sie ein bisschen Schlaf.


Sie verschloss das Archiv und sah auf die sechs Planeten, die einen hellen, weißen Stern umkreisten. Das Militär des UEE war auf Raumstationen an jedem der Sprungpunkte stationiert und Patrouillen flogen in loser Formation durch das System. Oso II, der bewohnte Planet und ihr Ziel war das Epizentrum.
Bis heute. Als sie sich ins Bett legen wollte, fiel ihr etwas ein. In dem ganzen Wahnsinn und der Trauer war es völlig in Vergessenheit geraten. Sie holte ihr SysBuch aus dem Ablagefach hervor und suchte alle Fotos heraus, die Cal von der Siedlung auf Yar gemacht hatte – von der fehlenden [[Ausrüstung]]. Nach zwei Stunden der Betrachtung konnte sie noch immer nicht sagen, was da für Teile fehlten, also ging sie dazu über, sich auf die Siedlung selbst zu konzentrieren.


Ein Transportschiff rumpelte an der Beacon II vorbei und verschwand im Sprungpunkt. Das breite Aufgebot an Scannern auf ihren Schiff erlaubte Tonya einen guten Blick auf Oso II lange bevor sie ihn passierten.
Merkwürdigerweise waren alle [[Links]], die auf Informationen zu der Siedlung verwiesen, mit Sicherheitssperren versehen. Sie versuchte die Sperren zu umgehen indem sie einige unauffällige Programme zur Passwortentschlüsselung durchlaufen ließ – schließlich hatte sie einen Treffer.


Neben den gelegentlichen Patrouillen schien das UEE eine Menge seiner Sicherheit in Anti-Eindringungs-Scanner investiert zu haben. Das System bestand aus einem Feld von fix angeordneten Sphären im Orbit rings um die Welt. Die Sphären scannten den Planeten in einer sich wiederholenden vorprogrammierten Sequenz um Fremdobjekte festzustellen.
Die Siedlung von Yar wurde im Jahr 2880 als Forschungslabor aufgebaut. Zu dieser Zeit waren alle gerade hellauf begeistert von dem neuen Synthworld Projekt. Nahezu jeder Konzern wollte dabei mitmischen und tat fast alles dafür um bei diesem vermeintlich äußerst lukrativen Regierungsprojekt mit im Boot zu sein.


„Kannst die Scanroutinen des Netzes identifizieren?“
Sie grub weitere Informationen darüber aus. Die Forschungsstation hatte offenbar nur an einem einzigen Projekt gearbeitet – dem Projekt: Cassandra.


„Ich glaube schon.“ 
Das meiste, was jetzt noch kam, war ein unverständliches Kauderwelsch aus wissenschaftlicher Sprache und Formeln, trotzdem konnte sie herauslesen, dass es bei dem Cassandra Projekt um einen Versuch ging, einen [[Planeten]] auf molekularer Ebene umzugestalten. Ein Nanovirus, der sich selbst replizieren konnte, konzipiert einen [[Planeten]] völlig auseinanderzunehmen um ihn dann neu aufzubauen.


Während Janus arbeite, startete Tonya eine Verfolgung der Patrouillenmuster. Einige Minuten später, präsentierte Janus auf einem Display das Muster der Scans rund um Oso II. Es war eine Welle, die kontinuierlich um den Planeten herumlief. Die Durchschnittszeit zwischen den Scans betrug ungefähr 34 Minuten.
Und die Wissenschaftler auf Yar waren Erfolgreich.


Das war ihr Weg rein. Wenn sie ihren Sinkflug gut timen würden, konnten sie nachdem der Scann an ihnen vorbeigezogen war, der Welle folgen und hoffentlich einen guten Blick auf die Oberfläche des Planeten bekommen und vielleicht eine Spur der Artemis entdecken und entweder landen oder verschwinden, bevor die nächste Welle der Scanner kam.
An diesem Punkt wurde ihr Bildschirm schwarz.  
 
„Hey Janus, stell die manuelle Kontrolle des Schiffs wieder her.“ Es folgte eine lange Pause.
 
„Tonya, ich sollte dich daran erinnern, dass der Versuch auf einem Entwicklungsplaneten zu landen, eine ernsthafte Verletzung der UEE Statuten-“
 
„Nur wenn du erwischt wirst.“
 
„Nicht zu vergessen das mögliche Risiko der irreparablen Schäden an der einheimischen Spezies.“
 
„Wir wollen nur einen Blick darauf werfen.“ Die Flugkontrolle nahm ihre Arbeit wieder auf. „Außerdem, wenn wir erwischt werden, brauche ich nur zu behaupten, dass du geflogen wärst.“
 
„Ich glaube nicht, dass sie das glauben werden, Tonya.“
 
„Du solltest nach Hinweisen scannen. Benutze das Metallbeispiel des Artemis Wrackteils um den Durchlauf zu fokussieren.“ 
 
„Ich bin durchaus fähig, beides gleichzeitig zu tun. Ich habe ein Transportschiff 700 Jahre lang gesteuert.“
 
Die Beacon II erreichte den Planten. Eine Patrouille war einige Minuten zuvor an ihnen vorbeigeflogen. Sie warteten auf ihr Fenster.
 
„Jetzt.“, sagte Janus.
 
Tonya zog von der Schiffsbahn weg und raste in Richtung Planet. Das Feld der Scansphären war schnell erreicht. Tonya hielt Kurs und Geschwindigkeit. Kurz bevor sie die Barriere passierte kam die Welle vorbei.
 
Die Beacon II tauchte in die Atmosphäre. Geräusche umhüllten plötzlich das Schiff. Sie zog hoch um in der oberen Atmosphäre zu bleiben und raste über den Himmel, der Welle folgend.
 
Die Gravitation des Planeten zog stark an ihrem Schiff. Sie merkte, dass Oso II Anziehungskraft um einiges stärker war, als die der meisten anderen Planeten. Die spürbare Anstrengung ihrer Arme das Schiff auf Kurs zu halten und der hohe Treibstoffverbrauch zeigten deutlich, wie anders es war.
 
„Irgendetwas entdeckt?“
 
„Ich werde es dir sofort mitteilen, wenn ich etwas finde.“
 
Tonya überprüfte zweimal den Screen. Die Welle des Scans zog davon und verschwand hinter der Kurve des Planeten.
 
„Wie lange noch bis der Scan einmal rum ist?“, fragte sie während das Schiff in Turbulenzen geriet.
 
„21 Minuten.“
 
Tonya sah hinunter. Sie bekam einige flüchtige Einblicke durch die Löcher in der Wolkendecke. Das meiste schienen tropische Abschnitte zu sein, mit tiefen, smaragdgrünen Wäldern und massiven Gebirgen. Sie begann ihr Flugmuster zu verändern und flog im Zickzack um den Scannern eine höhere Reichweite zu geben.
 
„Acht Minuten.“, gab Janus bekannt.
 
Sie kam gefährlich nahe an die „machen-oder-lassen“ Zeitgrenze. Es würde drei Minuten dauern, die Reichweite der Sphären Scans zu verlassen und fünf Minuten um zu landen. Sie könnte versuchen durch die Atmosphäre zu brechen und den Scan fortsetzen, wenn die welle vorbeigezogen war, aber sie glaubte nicht, dass ihr das gelingen würde ohne vorher von einer Patrouille gesehen zu werden.
 
„Ich habe etwas gefunden.“ Janus zeigte Tonya ein entferntes Signal in einer bewaldeten Bergregion.
 
Das beendete die Überlegung. Tonya zog nach unten, die Hülle wurde stark durchgeschüttelt als die Wolken vorbeiflogen und Regentropfen klatschen an die Frontscheibe.
 
„Vier Minuten bis zum Scan, Ich glaube nicht, dass es genug Zeit ist um einen geeigneten Landeplatz zu finden.“
 
„Vertraust du mir nicht, Janus?“ Tonya kämpfte damit, dass Schiff unter Kontrolle zu halten. Die Anziehungskraft machte ihr höllisch zu schaffen, den Kurs zu halten.
 
„Ich berichtige meine Aussage.“
 
„Tu das.“
 
Tonya zog das Schiff hoch. Der Regen hatte aufgehört als sie durch engen Schluchten mit dampfenden Wäldern navigierte. Ihre Augen suchten nach einer geschützten Landeposition.
 
„Eine Minute, Tonya.“
 
Tonya betätigte die Umkehrschubdüsen ein paar Mal um ihre Geschwindigkeit zu drosseln und brachte die Beacon II unter einen Felsüberhang. Steine und Äste wurden unter dem Dröhnen der Triebwerke aufgewirbelt.
 
Sie landete ein bisschen härter, als für das Schiff gut war und schaltete die Triebwerke ab – nur Sekunden, bevor die Welle des Scans vorbeikam.
 
„Nicht schlecht, oder?“ Tonya lehnte sich im Sitz zurück. Die Triebwerke summten noch.
 
„Ich enthalte mich jeglichen Kommentars.“
 
*****
 
Die Bäume waren stark. Hohe windschiefe Stümpfe wuchsen in den Himmel und verflochten sich weiter oben, so dass sie die Sonne verdunkelten. Der Wald dampfte vom aufsteigenden Dampf des Regens, der durch den Blätterbaldachin tropfte. Fremde Zwitscherlaute kamen von den Blättern über ihren Köpfen. 
 
Laut ihrem Scanner befand sich die Artemis vier Kilometer weit entfernt. Tonyas neuer Raumanzug  besaß ein eingebautes Basis-Exoskelett, welches verschiedene Gravitationsvariationen ausgleichen konnte. Aber sogar damit konnte sie den Sog an ihrem Körper fühlen. Selbst kleinste Bewegungen fühlten sich schwer und langsam an, als sie sich durch das Unterholz voranschleppte.
 
Auf ihrem Weg eine felsige Steigung hinauf, musste Tonya öfters anhalten um wieder zu Atem zu kommen. Seltsame graue Würmer glitten über die nassen Blätter unter ihren Füssen und sogen das Regenwasser auf, bevor sie sich wieder in den Boden gruben.
 
Ein Ast knackte. Tonya wurde starr und und drehte sich um. Etwas weiter unten am Berg, ebenso wie sie gegen die Gravitation kämpfend, war eine weitere Person. Nach Größe und Aussehen des Raumanzugs nach, war es ein Mensch, der den Anweisungen eines Handscanners folgte. Das unverdeckte Gesicht sah au und direkt Tonya an.
 
„Du willst mich doch verarschen“, murmelte Tonya.
 
Senzen starrte sie einen Moment nur erstaunt an, dann grinste er.
 
„Tja, ich bin wohl verflucht.


{{Quelle|https://robertsspaceindustries.com/comm-link/spectrum-dispatch/12898-The-Lost-Generation-Issue-6}}
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{{Quelle|Übersetzung: Tya am 05. März 2013}}


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Aktuelle Version vom 22. März 2015, 13:29 Uhr


Das Begräbnis von Lt. Cal Mason war eine ruhige Angelegenheit im engsten Kreis. Zu dem stolz in Formation stehendem Geschwader kamen nur noch eine Handvoll Offiziere und einige der Deck Crew. Auch Kerny, ein Mitglied der Antriebsmechaniker war vorbeigekommen. Cal hatte seiner Familie vor einem Jahr bei der Flucht aus dem Nul System geholfen. Jetzt stand der ruhige Riese, Händeringend da und kämpfte gegen seine aufsteigenden Tränen an.

Admiral Showalter spulte die Routine der Prozedur ab. Seine Miene war so undurchdringlich, wie immer. Es gab kurze Ansprachen, den drei Salven Salut und das war es dann. Langsam und leise löste sich die Gruppe auf.

Penny, Showalter und Kerny blieben zurück, als wäre das Verlassen des Grabs ein Schritt hin, das Ganze zu akzeptieren.

Cal Mason stand unter ständiger Bewachung. Trotz Handschellen, die mit einer Kette in der Wand verankert waren, war immer Jemand da, der ihn nicht aus den Augen ließ. Mehrere Tage und drei Sprünge lagen bereits hinter ihm. Cal hielt Augen und Ohren offen, war ansonsten aber ein mustergültiger Gefangener. Die gesamte Crew der Constellation war sehr darauf bedacht in seiner Nähe keinerlei Namen zu nennen, oder über wichtige Dinge zu reden, was gut war – bedeutete es doch, dass sie nicht vorhatten ihn zu töten.

Trotz all ihrer Geheimhaltungsbemühungen konnte er doch einiges aufschnappen:

Über einen Bildschirm hatte er den Namen des Schiffs erfahren – Phoenix. Der große Kerl, der mit der Anführerin - die vielleicht oder vielleicht auch nicht Cassandra war - geredet hatte, wurde Trunk gerufen. Seiner Größe und seinem Benehmen nach schien er der starke Gorilla der Truppe zu sein. Er hatte ein gutes Verhältnis zu Cassandra, auch wenn Cal nicht sagen konnte ob es romantischer Natur war oder einfach nur, weil sie durch Kämpfe und Diebstahl im selben Boot saßen.

Es gab noch einen Kanonier der gerne plauderte – sehr gerne. Nesser Yahro, was er Cal ohne weiteres erzählt hatte. Yahro hatte ein Alkoholproblem, was erklärte, warum er sich an das meiste aus ihren Unterhaltungen nicht mehr erinnern konnte. Wenn Cassandra selbst flog, war er ihr Co-Pilot und Cal wusste immer genau, wer gerade die Steuerung hatte – sie flog wie eine Tänzerin, er mehr wie eine Abrisskugel.

Der letzte der Crew war der Mechaniker des Schiffs, der mit Cal nichts zu tun haben wollte und alles dafür tat um außer Sicht zu bleiben – sehr zum Leidwesen von Nesser, denn dadurch verzögerte sich ständig der Fortgang ihres laufenden Trigger Spiels. Nesser nannte ihn Mahony.

Am dritten Tag, kurz nach dem Frühstück, kam sie zu ihm um mit ihm zu reden. Zum ersten Mal seit er gefangen wurde.

„Ist es bequem?“

„Klar, wer steht nicht drauf gefesselt zu sein?“

„Kommt immer auf die Gesellschaft an.“

„Auch wieder wahr.“, nickte Cal zustimmend. Sie grinste. Cal wog seine Möglichkeiten ab – er konnte ihr erzählen, was er wusste und vielleicht überraschte er sie damit – andererseits, wenn sie nicht drauf einging, könnte ihr die „töte-ihn-einfach-Möglichkeit“ in den Sinn kommen...

Nein, dachte er. Besser den richtigen Moment abwarten und vielleicht konnte er dabei noch mehr raus finden, was sie eigentlich vorhatten. So lag nun ein auffälliges Schweigen zwischen ihnen.

„Du lässt uns wissen, wenn wir etwas für dich tun können?“, brach sie das Schweigen und nahm einen Schluck aus ihrer Tasse.

„Wie wäre es mit freilassen?“

„Ich behalte es im Hinterkopf.“ Sie wandte sich zum gehen.

„Bye Cassandra.“ Cal sagte das aus reiner Neugier. Für eine Nanosekunde zögerte sie, was sie sofort registrierte und sofort versuchte ganz normal weiterzugehen. Aber Cal hatte es gesehen. Das beantwortet also schon mal diese Frage.

Was es nicht wirklich tat, denn ihr Name war nicht Cassandra. Als Sasha Tai sich in den Pilotensitz fallen ließ hatte sie nur einen Gedanken – wo hatte er diesen Namen gehört? Sie begab sich hinter die Console und schaltete den Autopiloten aus. Als sie den Helm aufsetze pulsierte die Hydraulik schon durch die Steuerungsconsole.

Rückblickend hätte sie den Vanduul nicht davon abhalten sollen Mason umzubringen. Damit, ihn an Bord zu nehmen, ging sie ein großes Risiko ein, aber sie wusste, wie Vanduul mit Gefangenen des UEE umgingen. Sie sagte sich, sie würde besser schlafen, wenn sie ihm selbst eine Kugel in den Kopf jagte, als ihn den Methoden der Vanduul zu überlassen.

Sie überprüfte die Navigationskarte – sie war schon wieder geändert worden. Nesser verschwendete mit seinen ineffektiven Routen viel zu viel Zeit und Treibstoff. Sie korrigierte gerade die Einstellungen an der Karte, als Trunk auftauchte.

„Mahony hat den Kram untergebracht.“ sagte er, sah kurz zu Cal und ließ sich dann in den Sitz neben ihr sinken. „Und, was gibts hier oben neues?“

„Nesser wird das Schiff noch zugrunde richten.“ Sie sprach im Flüsterton um sicherzustellen, dass Cal nicht hören konnte. Sasha machte eine Pause, bevor sie sich zu Trunk hinüber lehnte.

„Hat irgendwer mit ihm gesprochen?“

„Denke nicht, warum?“

„Er hat mich Cassandra genannt.“

„Schräg.“ Trunk dachte eine Minute darüber nach, „Naja, er hat zumindest keine Ahnung, was es ist.“

„Bis jetzt nicht.“

„Mach dir keinen Stress damit, Schwester. Wenn er zur Belastung wird, schmeißen wir ihn aus der Luftschleuse.“

Auf der Gemini lag Penny in ihrer Koje. Showalter hatte ihr keine Strafe auferlegt für Cals Nummer auf Yar, also bestrafte sie sich selbst. Sie schrubbte das Flugdeck, half den Technikern, ging Simulationen mit den Anfängerpiloten durch – tat alles um sich beschäftigt zu halten. Sie arbeite bis an den Punkt der totalen Erschöpfung – nur so bekam sie ein bisschen Schlaf.

Bis heute. Als sie sich ins Bett legen wollte, fiel ihr etwas ein. In dem ganzen Wahnsinn und der Trauer war es völlig in Vergessenheit geraten. Sie holte ihr SysBuch aus dem Ablagefach hervor und suchte alle Fotos heraus, die Cal von der Siedlung auf Yar gemacht hatte – von der fehlenden Ausrüstung. Nach zwei Stunden der Betrachtung konnte sie noch immer nicht sagen, was da für Teile fehlten, also ging sie dazu über, sich auf die Siedlung selbst zu konzentrieren.

Merkwürdigerweise waren alle Links, die auf Informationen zu der Siedlung verwiesen, mit Sicherheitssperren versehen. Sie versuchte die Sperren zu umgehen indem sie einige unauffällige Programme zur Passwortentschlüsselung durchlaufen ließ – schließlich hatte sie einen Treffer.

Die Siedlung von Yar wurde im Jahr 2880 als Forschungslabor aufgebaut. Zu dieser Zeit waren alle gerade hellauf begeistert von dem neuen Synthworld Projekt. Nahezu jeder Konzern wollte dabei mitmischen und tat fast alles dafür um bei diesem vermeintlich äußerst lukrativen Regierungsprojekt mit im Boot zu sein.

Sie grub weitere Informationen darüber aus. Die Forschungsstation hatte offenbar nur an einem einzigen Projekt gearbeitet – dem Projekt: Cassandra.

Das meiste, was jetzt noch kam, war ein unverständliches Kauderwelsch aus wissenschaftlicher Sprache und Formeln, trotzdem konnte sie herauslesen, dass es bei dem Cassandra Projekt um einen Versuch ging, einen Planeten auf molekularer Ebene umzugestalten. Ein Nanovirus, der sich selbst replizieren konnte, konzipiert einen Planeten völlig auseinanderzunehmen um ihn dann neu aufzubauen.

Und die Wissenschaftler auf Yar waren Erfolgreich.

An diesem Punkt wurde ihr Bildschirm schwarz.

https://robertsspaceindustries.com/comm-link/spectrum-dispatch/12898-The-Lost-Generation-Issue-6

http://www.starcitizen-universe.de/index.php/specials/the-lost-generation/270-the-lost-generation--ausgabe-6.html

Übersetzung: Tya am 05. März 2013


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